Sound Of Silence

Heute ist ein großer Tag. Der Doubtful Sound steht auf dem Programm. 
Um sieben Uhr morgens soll ich von Real Journey abgeholt werden. Heute Morgen ist es kalt, einfach nur kalt und regnerisch. Der Wind tut sein Übriges. Um 7.30 Uhr ist Ankunft in Manapouri. Der Lake Manapouri nebelverhangen. Unser Schiff über den Lake legt um 8.15 Uhr ab. 
Auf dem Schiff lerne ich Mrs. Und Mr. Brandstater aus Westaustralia kennen. Der Urgroßvater kommt aus Germany , aber woher ist unbekannt. Ist wohl nicht so wichtig. Der Name wir wie das deutsche "Brandstätter" ausgesprochen. 

 Das Schiff  fährt uns zu einem Zubringerbus, der uns über den 607 m hohen Wilmot Pass  bringt. Um 9.15 Uhr starten wir. Die 21 km lange sehr enge und kurvenreiche Strecke wurde gerade neu hergerichtet , ist also nicht ganz so holprig. Wir haben Dauerregen, aber ist ja auch Regenwald. 




Der Busfahrer  Ian (Coach Driver), der gleichzeitig Natur Guide ist, fährt uns, wie er sagt, "in the middle of middle earth". Wir sind im Regenwald pur. Hier und da wilde Flüsse und Wasserfälle, eine ungestüme Landschaft. Sie kommt mir sehr bekannt vor. 








Dort, wo die Bäume extrem knorrig wachsen, und mit Moosen und Flechten in bizarrsten Formen bedeckt werden- als ob wir im Bilderbuch wären- sind viele LOTR-Szenen gedreht worden. Ich sehe die Hobbits in den Bäumen sitzen. 

Der Jahresniederschlag liegt hier bei 3,5 m. 

Gegen 10 Uhr sind wir am Doubtful Sound angekommen und es kann losgehen. Leider hängen die Wolken sehr tief und die Temperatur liegt bei 7 Grad. 











Je näher wir ans offene Meer kommen, umso mehr klart es auf. 








In der Nähe des Eingangs zum Doubtful Sound tummeln sich auf den Felsen die Fur Seals, auf deutsch "Neuseeländische Seebären", die zu den Robben gehören. Wir halten zur Beobachtung an. 






Über uns präsentieren sich die Albatrosse mit einer akrobatischen Flug-Schau. 





Wir kehren um. Auf dem Rückweg scheint sogar ein bisschen die Sonne. 
Wir biegen in einen südlichen Nebenarm ein. Eine Crew-Mitarbeiterin erzählt uns, dass der Doubtful Sound auch "Sound of Silence" heißt. Sie bittet uns, ganz still zu sein, nicht mehr zu fotografieren und sagt: Listen to nothing. 

Die Motoren werden für 5 Minuten abgestellt, absolute Ruhe, nur der Schiffsrumpf plätschert ein bisschen im ruhigen Wasser, ein sehr atemberaubender und ehrfürchtiger Moment...

Dann geht es zurück. 

Plötzlich sind da Delfine. Sie spielen mit uns, folgen uns, überholen und lassen sich wieder zurückfallen. Sie tauchen so unvermittelt auf, dass Fotografieren Glücksache ist. Es sind Bottlenose Dolfins. Sie umkreisen ein zweites Mal unser Schiff, dann sind sie verschwunden. 

Um 13 Uhr steigen wir wieder in den Zubringerbus und das Procedere beginnt von vorn. 

Es regnet wieder.  Zurück auf dem Lake Manapouri kommt es mir etwas heller vor. Die Wolken hängen nicht mehr ganz so tief. 


Alles in allem war es trotz der niederschmetternden Wettervorhersage doch noch ein fantastischer Ausflug. 


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